Sonntag, 11. September 2016

Ich, PC-Spielsüchtig? Mutter kennt sich aus...

Meine Mutter kennt sich aus, so ist das halt! Mutter weiß Bescheid,  das sagte schon Disney,  also muss es stimmen.  Ich,  Anna,  bin absolut PC-Spielsüchtig. Wie begründet sie das? "Du sitzt da ja nur noch vor!"
Dann schauen wir doch mal... wie viel weiß Mutter denn wirklich? Es gibt tatsächlich Leute, die sich auskennen und die heißen sicherlich nicht "Mutter"!

Es gibt Anzeichen für PC-Spielsucht, so wie für jede andere Sucht auch! Die da wären:

1. Übermäßige Beschäftigung mit Internetspielen, zeitlicher Kontrollverlust

2. Entzugssymptomatik, wenn das Spielen von Internetspielen wegfällt

3. Toleranzentwicklung - das Bedürfnis, zunehmend mehr Zeit mit dem Spielen von Internetspielen zu verbringen

4. Erfolglose Versuche, die Teilnahme an Internetspielen zu kontrollieren

5. Interessensverlust an früheren Hobbys und Freizeitbeschäftigungen als Ergebnis und mit Ausnahme des Spielens von Internetspielen

6. Fortgeführtes exzessives Spielen von Internetspielen trotz der Einsicht in die psychosozialen Folgen

7. Täuschen von Familienangehörigen, Therapeuten und anderen bezüglich des Umfangs des Spielens von Internetspielen

8. Nutzen von Internetspielen, um einer negativen Stimmung zu entfliehen oder sie abzuschwächen

9. Gefährdung oder Verlust wichtiger Beziehungen, der Arbeitsstelle oder Ausbildungs-/Karrieremöglichkeiten

Wie man sehen kann geht es wahrlich nicht um die Menge an Konsum, sondern die Symptomatik ist wesentlich vielschichtiger! Wenn ein Mensch jeden Tag eine Tafel Schokolade isst, könnte man sagen: Der ist ja sowas von süchtig! Wirklich süchtig ist er aber nur, wenn er ohne seine Schokolade zu zittern anfängt und vielleicht sogar kriminell wird um den Konsum zu gewährleisten, schlicht und ergreifend nicht ohne kann!
Dann gehen wir doch mal die einzelnen Punkte durch. Bin ich, die schlimme Anna, PC-Spielsüchtig?

1. Übermäßige Beschäftigung mit Internetspielen, zeitlicher Kontrollverlust

Hinsichtlich des Konsums bin ich, im Moment, da World of Warcraft Legion raus gekommen ist wohl schuldig! Es gibt Menschen, im Allgemeinen als Gamer bekannt, die sich sogar eine Woche freinehmen, um Legion durchzuquesten und dann auch wirklich 24/7 dran hängen. So schuldig bin ich persönlich dann doch nicht. Aber PC-Spielen gehört zu meinen Hobbys! Und da ich im Moment weder eine Arbeit finde und Geld verdiene, so wie ich es gerne würde habe ich viel Zeit! Und anstelle herumzuliegen und darauf zu warten, dass der nächste Tag anbricht... nun ja, Spiele ich meistens Abends bis Nachts WoW in der Regel um die 7 Stunden, von 16-23 Uhr, Das ist ein Durchschnittswert. Am Wochenende spiele ich ab und an mal mehr und je nachdem wie viel Lust ich hab auch weitaus weniger. Klingt nach viel? Nun ja, mag sein, ich sagte ja, in dieser Beziehung bin ich schuldig! Hinzu kann ich aber noch sagen, Ich plane ein wenig! Ich bin kein Mensch, der eine ganze Nacht lang durchspielen würde, dann Platt mit dem Kopf auf der Tastatur hängt. Ich bezwinge keine Müdigkeit und in der Regel achte ich darauf, dass ich mindestens 8 Stunden Schlaf bekomme! Ich habe noch nie einen Termin verschlafen weil ich die ganze Nacht durchgezockt habe und wenn ich ich am nächsten Morgen um 6 Uhr aufstehen muss, dann werde ich mitnichten bis 3 Uhr Nachts in WoW online sein! Mein Schlaf ist mir heilig!
Also kurz: Ja, ich spiele übermäßig viel, ich konnte aber noch nie so etwas wie einen zeitlichen Kontrollverlust feststellen!

2. Entzugssymptomatik, wenn das Spielen von Internetspielen weg fällt

Was passiert, wenn ich nicht WoW Spiele? Nun gut... gar nichts! Es gibt Tage, da hab ich einfach mal keine Lust. Ich betreibe ja Rollenspiel, das ist eigentlich so der einzige Grund, warum ich eben jenes Spiel genieße. Rollenspiel denn das ist einfach toll! Und wenn ich weiß das niemand online ist um mit mir Rollenspiel zu spielen, dann brauch ich auch nicht online zu kommen. Wenn ich wen Besuchen fahren möchte, mit einer Freundin in die Stadt fahren möchte, ich muss kein WoW Spielen. Ich hatte noch nie das Bedürfnis danach es zu tun, wenn ich eigentlich was anderes vorhabe. Eigentlich spiele ich ja auch meistens abends oder gegen Abend und trotzdem trockne ich am Morgen nicht ein wenn ich nicht spiele. ich trockne auch nicht ein, wenn mal WoW ganz ausbleibt. Ich bin der Meinung, ich kann tun und lassen was ich will! Was ich allerdings sagen muss: WoW ist für mich unter anderem eine Plattform auf der man Freunde treffen kann! Wenn ich mich dann mit diesen Freunden im Spiel verabredet habe, ein besonderes Event geplant ist und meine Teilnahme daran verhindert wird, ja, dann fuchst mich das ganz schön! Aber ist das bei jedem anderen Event fernab des PC nicht genauso? Wenn... was weiß ich... ne Party vorbereitet wurde, ganz viel organisiert, du geplant hast dort hinzugehen etc. und dann jemand kommt und sagt, "So, deine Party ist mir scheiß egal, du fährst jetzt mit zu deiner Oma, scheiß auf Planung, scheiß auf Party, du kannst dir jetzt das demente Geplapper anhören, da hast du auch Gesellschaft!" natürlich ist man da salty, wer wäre das nicht? Aber ist das eine Entzugssymptomatik? Ich glaube kaum... Wenn doch, belehrt mich eines besseren!

3. Toleranzentwicklung - das Bedürfnis, zunehmend mehr Zeit mit dem Spielen von Internetspielen zu verbringen

Darüber musste ich ein wenig länger nachdenken, denn ich schreibe hier ja nicht nur einfach etwas hin, ich gehe in mich und überlege, ist das so? Ja, oder Nein! Und bei mir ist es eher Gegenteilig! Ich habe ganz zu beginn, wo ich die Welt des Rollenspielens entdeckt hab unglaublich viel gespielt! Teilweise von 12 Uhr mittags an bis um 1 oder 2 Uhr Nachts, das war noch alles so aufregend, ebenso wie mit Legion! Aber diese nun wirklich ziemlich enorme Menge hat sich geschmälert, beinahe auf die Hälfte reduziert, es schwankt eigentlich! Ich würde meinen, ich habe feste Zeiten, denn ich Teile mir alles in feste Zeiten ein! Ich hatte noch nie das Bedürfnis mehr zu spielen und mehr Zeit in dem Spiel zu verbringen, wenn etwas neu und aufregend ist, dann ja, dann steigt der Konsum schlagartig auf ein Maximum, aber je mehr der aufregende neue teil verschwunden ist, desto weniger wird es wieder, bis ich wieder auf die normale Zeit stoße, 16-23 Uhr, plus minus. Also verneine ich diesen Punkt auch.

4. Erfolglose Versuche, die Teilnahme an Internetspielen zu kontrollieren

Ich glaube eben jenes habe ich grade schon erwähnt! Ich kontrolliere meine Teilnahme ziemlich genau! Wenn ich keine Lust mehr habe höre ich auf, wenn ich müde bin höre ich auf, niemand zwingt mich WoW zu spielen! Das ist ja bei vielen so, die an einer Sucht Leiden, sind es nun Drogen, Alkohol, Schokolade oder Online Spiele: Die betroffenen empfinden keinerlei Freude sondern Zwang, wollen eigentlich aufhören, können es aber nicht und schaffen auch nicht die Zeit im Auge zu behalten und das ist bei mir zu 0% der Fall. Ich verliere sehr schnell das Interesse an etwas, wenn es mir keinen Spaß mehr macht. Es geht mir bei der ganzen Sache ja überhaupt nur um Spaß! Ich spielte Metin2, 4 Story, Fiesta, Rift, Arch Age, Dragons Prophet, PWI und noch tausende andere MMOs, wenn man mal auf dieses Genre zurückkommen möchte, anfangs konsumiere ich ohne Ende aber sobald meine Lust daran abebbt hört es ganz auf. Ich hab etliche inaktive Accounts in Onlinespielen, einfach weil der Spaß weg war, ich hatte noch nie Probleme damit meine Teilnahme zu kontrollieren, hab mich noch nie selbst gezwungen und weiß ganz genau wann ich aufhören möchte, damit ich am nächsten Morgen nicht wie ein Schluck Wasser in der Kurve hänge. Da gibt es dann natürlich Mutter, die mich ganz ohne Grund um 8 Uhr morgens am Wochenende weckt, weil, tja... nun ja, wer weiß das schon? Dann bin ich gerne mal sau müde, was aber nicht an meiner Planung liegt, sondern an ihrem Verhalten! Jetzt grade bin ich zum Beispiel auch sau müde! ich habe 5 Stunden Geschlafen, es stand kein Termin an, wir haben Sonntag. Mutter weckte mich um kurz nach 9. Hätte ich heute einen Termin gehabt, dann wäre das natürlich eingeplant gewesen! Hatte ich einen? Nein! Also war ich Tatsache mal bis beinahe vier Uhr wach! Ist das die Norm bei mir? Nein, denn mein Schlaf ist mir Heilig!

5. Interessensverlust an früheren Hobbys und Freizeitbeschäftigungen als Ergebnis und mit Ausnahme des Spielens von Internetspielen

Habe ich Interesse an früheren Hobbys verloren? Erst einmal muss ich sagen: Ich bin ja Aspergerautistin und ein Merkmal dieses.... Zustandes ist, dass man generell sehr eingeschränkte Interessen hat. Das hatte ich schon immer. Ich habe mich als kleiner Zwerg Phasenweise intensiv mit speziellen Dingen beschäftigt, die dann hin und wieder gewechselt sind. Ich habe eigentlich nie mehrere Interessen gleichzeitig, an Hobbys in Form von Sportvereinen etc. hab ich immer sau schnell das Interesse verloren, was zu Folge hat, dass ich schon seit mindestens drei bis fünf Jahren in keinem Verein oder ähnlichem mehr bin, das hat aber natürlich nichts mit WoW zu tun, denn das spiele ich erst seit einem Jahr! Was war vor einem Jahr meine Freizeitbeschäftigung? Ich habe programmiert und gezeichnet. ja. das war es. Ich bin auch noch zur Schule gegangen, aber die ist jetzt natürlich vorbei. Auch da hatte ich ganz und gar keinen blühenden Interessenstamm weil ich, wie gesagt, immer nur auf eine Sache fixiert bin! Ich würde sagen, da war es das Programmieren! Und das Interesse am Malen und am Programmieren hab ich in keinster Weise verloren! Ich zeichne immer noch für mein Leben gern und auch recht häufig und des Öfteren Programmiere ich auch noch, wobei letztes tatsächlich weniger geworden ist, aber mehr aus dem Grund, dass ich für meine geplanten Projekte einfach nicht die nötigen Mittel habe und nicht, weil ich nur noch Lust auf WoW habe! Rollenspiel ist bei weitem nicht mein einziges Interesse, auch wenn ich zugeben muss, dass es mein liebstes ist! Aber das heißt noch lange nicht, dass ich das Interesse an den anderen verloren hab.

6. Fortgeführtes exzessives Spielen von Internetspielen trotz der Einsicht in die psychosozialen Folgen

Um diesen Punkt zu beantworten musste ich erst einmal herausfinden, was die Psychosozialen Folgen einer Sucht sind, da ich dazu, auf der besagten Seite nirgendwo eine Erläuterung fand. Auf der Seite der TKK-Versicherung fand ich folgende Definition:

Andere Aktivitäten als der Drogenkonsum (damit ist hier nur der Suchtmittelkonsum gemeint und keine Drogen wie Heroin oder ähnliches!) treten immer mehr in den Hintergrund. Sie vernachlässigen ihre Arbeit, machen Fehler, sind unpünktlich und häufig krank. Sie pflegen ihre Freundschaften nicht mehr und geben Hobbys auf. Ihr soziales Gefüge wird brüchiger. Oft kommt es zur Kündigung und zur Scheidung. Ein monotoner Kreislauf von Suchtmittelbeschaffung und -einnahme ist entstanden, der alles andere verdrängt.

Häufig sind Süchtige sozial vereinsamt und haben entweder gar keine zwischenmenschlichen Beziehungen mehr oder nur noch zu anderen Süchtigen. Mit Freundschaft hat das oft nichts zu tun - Kontakte zwischen Süchtigen sind meist Zweckbeziehungen. Psychotherapeuten, Erzieher oder Sozialarbeiter versuchen dann, die sozialen Fähigkeiten des Süchtigen wieder Schritt für Schritt aufzubauen.

Erst einmal würde ich meinen Konsum nicht als exzessiv bezeichnen, denn das würde implizieren, dass ich keine Kontrolle oder ähnliches darüber habe und ich denke ich habe deutlich gemacht, dass dem nicht so ist! Die ersten im Zitat genannten Punkte treffen auf mich auch nicht zu. Da ich momentan keine Arbeit habe bin ich zu jener auch nicht unpünktlich. aber generell bin ich auch noch nie wegen eines PC-Spiels unpünktlich zu wichtigen Terminen erschienen und häufig Krank bin ich auch ganz und gar nicht. eher im Gegenteil, ich war schon lange nicht mehr krank! Freundschaften Pflege ich sehr wohl, wenn auch herausgekommen ist, dass nur eine Person meiner eigentlichen Freunde, wirklich ein Freund ist, denn andere machen sich darüber Lustig, dass ich keine Ausbildung und keinen Studienplatz habe. Manche brauchen eben einfach etwas länger! Die eine Freundin die ich noch habe, mit der treffe ich mich des Öfteren mal, sie hat halt nicht immer Zeit und ich war noch nie häufig verabredet Ich habe es zwar vermisst, aber hatte ich es dann, war ich damit überfordert und war froh, wenn ich wieder allein sein konnte. Ich war so gesehen also schon immer "sozial vereinsamt" ich fühle mich aber nicht einsam und ich habe schon seit Jahren also auch vor WoW nicht sonderlich Bedürfnisse gehegt mich mit anderen im RL zu treffen. ab und an hab ich Spaß dran, hier und da mal was zu machen, aber die meiste Zeit bin ich am liebsten einfach für mich. "Beziehungen zu anderen Süchtigen" habe ich, ja, wobei es sich dabei um tatsächliche Freundschaften handelt und sich jene, sofern es die Entfernung erlaubt, auch ins RL übertragen. ich treffe mich mit meinem besten Freund Andi und das nicht zweckmäßig, um über eine pseudoexistente Sucht zu sprechen, sondern um zu quatschen, herum zu laufen, über Probleme zu reden und alles das zu tun, was man mit Freunden auch so tut! Andi ist der einzige dieser Freunde der in der Nähe meines Existenzgradienten lebt, so dass ich auch die Möglichkeit hab ihn zu treffen. Das ist alles, aber keine Zweckbeziehung! Also lehne ich diese Aussage ebenfalls ab! Ich spiele nicht exzessiv und die laut Definition vorhandenen Psychosozialen Folgen treffen auf mich nicht zu. Wohl kann ich sagen, dass hier zu Hause bei mir unglaublicher Stress ist, aber das liegt wohl kaum an dem Konsum eines PC-Spiels sondern mehr daran, dass meine Eltern meine Interessen nicht akzeptieren, mit mir sprechen als würde ich nichts verstehen und mich andauernden Wiederholungen von Erklärungen nerven! Zudem kommt dann die krankhafte Angst hinzu, was meine noch nicht klar abgesteckte Zukunft betrifft. Tja, Mutter kennt sich halt aus!

7. Täuschen von Familienangehörigen, Therapeuten und anderen bezüglich des Umfangs des Spielens von Internetspielen

Täusche ich jemanden? Nein, eigentlich nicht. Mir ist das sowas von egal, wie sehr jemand mitbekommt, das Ich leidenschaftliche RPlerin bin. Meine Mutter allerdings ist der festen Überzeugung, dass ich sie zu täuschen versuche, denn ich bin die meiste Zeit des Tages in meinem Zimmer und warum? Ich finde die Gesellschaft meiner Familie einfach nur ätzend. Ich werde andauernd angebrüllt, andauernd wird an mir herumkritisiert, kaum bin ich mal da soll ich jenes tun und dieses tun, keiner von denen Interessiert sich für Dinge die ich gerne erzählen würde. Meine Schwester ist andauernd frech und rotzig zu mir, jeder Gesichtsausdruck wird analysiert und wenn ich dann einfach nur was gesagt hab ist das unverschämt oder frech oder beleidigend gewesen und so weiter. meistens endet das zusammen sein mit meiner Familie in ein unangenehmes Gespräch mit Gebrüll und Geschrei. darauf hab ich einfach keine Lust! Da bin ich lieber in meinem Zimmer! ich zeichne sehr viel, male Tabletopfiguren an, schaue Filme, Lese und all das! Das tue ich dann sehr häufig, meine Mutter sieht es aber nicht, dann kommt sie vielleicht abends mal hoch und sieht nur: "Ah, die hockt am PC, die hockt den ganzen Tag am PC!", was natürlich totaler Schwachsinn ist! Aber... Mutter weiß ja Bescheid, die hat ja Lebenserfahrung! Sprich, nein, ich täusche niemanden, auch wenn die Personen es vielleicht behaupten! Ist mir doch egal, die regen sich ohnehin schon andauernd über mich auf.

8. Nutzen von Internetspielen, um einer negativen Stimmung zu entfliehen oder sie abzuschwächen

Das ist mal ein Punkt, dem ich absolut zustimmen kann! Wahrscheinlich auch der einzige? Wir werden sehen! Ich entfliehe mit Rollenspiel definitiv negativer Stimmung! Man ist dabei einfach jemand anderes, man kann eine richtig tolle Geschichte verfolgen, es macht Spaß ohne Ende! Ich kann damit diverse Bedürfnisse erfüllen, die mir verwehrt bleiben, oder die ich mir im echten Leben einfach nicht erfüllen kann! Ein Beispiel wäre kuscheln! Das klingt so einfach! Lach dir jemanden an und kuschle mit der Person! Aber das Fehlen einer Person ist gar nicht das Problem, denn meine Furie von einer Mutter kuschelt auch gerne, knuddelt meine Schwester gerne mal. Das Problem ist: ich möchte gerne kuscheln, ich kann es aber überhaupt nicht haben, körperlich! Ich denke immer "Oh ja, kuscheln, das wäre schön!" aber wenn es dann tatsächlich jemand macht, dann denke ich "Oh mein Gott, fass mich nicht an, aus Pfui Bah!" weil ich das einfach nicht haben kann, oder ertragen kann! Im Rollenspiel ist das aber kein Problem! Natürlich ist das nicht Real, aber das ist wie bei einem Buch, einem wirklich spannenden Buch, das man liest. man kann sich alles genau vorstellen und hat alles vor Augen. Das wahre Leben ist es nicht, aber näher als das würde ich es im wahren Leben auch nicht schaffen, einfach weil mein Gehirn es nicht ab kann! Das ist mit vielen Dingen so und RP "befriedigt" das ein bisschen! Und die Leute die ich da kennen lerne sind mir einfach total sympathisch! Niemand brüllt mich an, alle bieten mir Hilfe an, ohne sie mir auf zu zwingen, die bauen mich auf, hören mir immer zu sagen mir, ich soll meine Träume verfolgen und nicht einfach irgendwas machen, damit ich was mache und vor allem stimmen sie mal >>mir<< zu und sagen nicht nur, dass ich totalen Müll rede oder ähnliches! Sowas habe ich hier zu Hause meistens nicht! Wenn ich zu Hause in meinem Bett vor mich hin weine, dann sind das in der Regel nicht die Freunde gewesen, die ich nun neu hab, sondern meine Eltern! Ja, ich nutze Internetspiele um negativer Stimmung oder eben negativen Situationen unerfüllten Wünschen und dem Bedürfnis nach Zustimmung nachzukommen. Allerdings kann ich nicht sagen, dass ich in dem Spiel irgendwelche Erfolgserlebnisse feiere, so wie es stereotypisch bei MMO-Süchtigen sein soll.

9. Gefährdung oder Verlust wichtiger Beziehungen, der Arbeitsstelle oder Ausbildungs-/Karrieremöglichkeiten

Nun ja, hier kann ich nur sagen, dass ich diesen Punkt eigentlich auslassen kann, denn momentan habe ich keine Arbeitsstelle, Beziehung, Ausbildung oder Karriere! Aber nicht dadurch begründet, dass ich WoW Spiele, sondern einfach deswegen, weil ich nichts finde, Bewerbungen abgelehnt wurden, und ich generell Schwierigkeiten mit dem Thema habe. Momentan bin ich also gar nicht in der Gefahr auf diesem Gebiet irgendwelche Verluste zu machen. Wo nichts zu verlieren ist, kann man auch nichts verlieren oder gefährden. Das ist alles was ich dazu sagen kann.

Das Fazit

Von den neun Anzeichen, von denen ich das letzte einfach mal weglasse, treffen eineinhalb zu. also 1,5 von 8, also 18% von 100. Ist das nicht scheiße wenig? für mich hört sich das nach scheiße wenig an! Weiß Mutter nun Bescheid, oder etwa doch nicht? Natürlich wird sie das hier nicht lesen und wenn doch sagen, dass das alles totaler Müll ist, denn schließlich hat sie ja die Lebenserfahrung! Aber es ist nun einfach mal Tatsache, dass ich sehr viel Spiele und damit negative Dinge kompensiere, mein Konsum gerät aber nicht außer Kontrolle, ich mache nicht regelmäßig die Nächte durch, ich verpasse keine Termine, ich isoliere mich nicht von Freundschaften, ich habe keine Zweckbeziehungen und Entzugserscheinungen, meine alten Interessen interessieren mich immer noch und die Tatsache, dass es zu Hause nicht läuft, muss man nicht auf meinen Spaß schieben. Vielleicht muss man sich auch einfach mal an die eigene Nase fassen und sich fragen, warum macht die das? Warum muss die überhaupt was kompensieren? Aber nein, man selbst hat ja die Erfahrung! Und die schlimme Tochter ist ja die einzige die was ändern muss. So kommt es mir persönlich vor, als würden meine Eltern so denken! Ob das so wirklich ist, ist dahingestellt, aber ich weiß nun mit Sicherheit, ich bin nicht PC-Süchtig. Da kann meine kluge Mutti sagen was sie will.

Gruß, Anna.

2 Kommentare:

  1. Ob Sucht oder nicht... allein die Zeit, die du gebraucht hast, um diese ellenlange Ausführung zu schreiben, hast du ja schonmal nicht mit Legion verbracht! Ich bin sehr stolz auf dich xD

    Über exzessiv lässt es sich streiten, aber ich glaube, du hast damit einwandfrei bewiesen, dass du nicht süchtig bist... in der Theorie :P Ob ich's glaube, ist nochmal ne andere Sache xD xD

    Aber Spaß beiseite - wie hast du es geschafft, SO LANGE nicht Legion zu spielen? :'D :'D :'D

    Lg You-know-who-I-am xD

    AntwortenLöschen
  2. Ich mache am Tag sehr wohl noch andere Sachen, oh du oh mysteriöse JohannaElswhere! Ich male und Schreibe und höre Musik und Lese etc :P

    AntwortenLöschen